Die Stärke Europas liegt in unserer Vielfalt, und das gilt auch für unseren europäischen Binnenmarkt. Unsere Wirtschaft ist weder grenzenlos und auf der Suche nach Unicorns wie die Vereinigten Staaten , noch staatlich kontrolliert wie China, das staatliche Champions aufbaut. Wenn wir unsere eigene europäische wirtschaftliche Narrative aufbauen wollen, sollte unsere Vielfalt als einer unserer Wettbewerbsvorteile betrachtet werden. Diese Vielfalt äußert sich heute in einem großen Ökosystem von KMUs, die einen großen Teil unserer Arbeitskräfte beschäftigen und einen bedeutenden Anteil unserer Sozialversicherungssysteme tragen. KMUs sind unsere Innovationsmotoren und essentiel, um unsere Branchen und Gesellschaften voranzubringen.

Andere globale Blöcke verstehen die Bedeutung von KMUs. Der amerikanische Small Business Act reserviert seit 1953 23% der öffentlichen Aufträge für KMUs, um ihre Lösungen zu vermarkten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Europäische Kommission folgte 2008 mit dem Vorschlag unseres eigenen Small Business Acts. Allerdings war dieser weit entfernt von substanziellen Vorschlagen. Er enthielt lediglich unverbindliche Empfehlungen, nationale Gesetzesvorhaben auf Benachteiligiung von KMUs zu prüfen. Solche Lippenbekenntnisse sind heute nicht mehr ausreichend, da viele unserer Märkte immer stärker reguliert werden und diese Regulierungen oft zu Lasten der Innovationskraft von KMUs und ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf den globalen Märkten gehen. Wir müssen verhindern, dass europäische KMUs zu einer "bedrohten Art" werden, sondern ihr Wachstum unterstützen, damit sie sich zu Eckpfeilern unserer europäischen Wirtschaft entwickeln.

Nehmen wir unsere digitalen Märkte: sei es der Cyber Resilience Act, der versucht, Autoren von Open-Source-Software für Schäden haftbar zu machen, die Dritten bei der meist kostenlosen Verwendung dieser Open-Source-Komponenten enstehen, oder der AI Act, der davon ausgeht, dass die ganze Welt Europas Ideen folgen wird und keine potenziell schädlichen AI-Forschungen und Entwicklung unternimmt. Regulierungen zwingen die größten globalen Player sich anzupassen, während sie gleichzeitig KMUs aus Märkten in Europa und teilweise zur Geschäftsaufgabe zwingt.

Europa und die Mitgliedstaaten investieren viel öffentliche Mittel in die Unterstützung von KMUs in Forschung und Entwicklung. Doch innovative Produkte und Dienstleistungen stehen oft etablierten Akteuren auf Märkten mit hohen Eintrittsbarrieren gegenüber. Wenn wir die Erfolgschancen unserer Investitionen in Innovationen erhöhen und die Vielfalt unserer Märkte sichern wollen, müssen wir mehr tun als nur Innovation zu fördern.

Außerdem führen Regulierungen oft zu Standards und Zertifizierungen, die Lösungen der einflussreichsten Akteure allen Marktteilnehmern aufzuzwingen und den Marktzugang für KMUs erschweren oder unmöglich machen. Genauso wie viele Europäer eine einheitliche Sprache wie Englisch ablehnen würden, würden auch KMUs und unsere Vielfalt unter Standards leiden, die bestimmte Lösungen aufzwingen. Regulierung muss mit chirurgischer Präzision erfolgen, um eine positive Wirkung zu erzielen. Wir können nicht mit dem Vorschlaghammer regulieren und bereitwillig den Verlust von KMUs als Kollateralschäden in Kauf nehmen.

Elemente eines Small Business Acts:

  • Schutz

    Ich möchte mich für den Schutz von KMUs gegen Benachteiligungen durch europäische und nationale Regulierungen einsetzen.

  • Unterstützung

    Wie in den USA, möchte ich die Idee vorantreiebn, 25% aller öffentlichen Aufträge für KMUs zu reservieren, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen.

  • Interoperabilität

    Europa ist für mich Diversität und ich möchte mich für die Förderung von Offenheit, Transparenz und Interoperabilität für KMUs anstelle der Einführung von Standards einsetzen.

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